ARD Wettbewerb
Ein Stipendiaten-Trio und zwei Stipendiaten der Villa Musica reüssierten beim ARD Wettbewerb in München, einem der anspruchsvollsten Klassik-Wettbewerbe der Welt.
Klaviertrio, Kontrabass und Bratsche
Der frühe September ist ARD-Wettbewerb-Zeit: Klassikfans aus der ganzen Welt schauen nach München, um im Live-Stream des br die diversen Runden bis hin zu den großen Finales zu verfolgen. Wer hier schon in die zweite Runde kommt, kann sich zu den Besten der Welt zählen. Umso höher sind die Hürden, um aufs Siegerpodium zu gelangen.
Vier Konkurrenzen umfasste der ARD Wettbewerb in diesem Jahr: Klaviertrio, Viola, Kontrabass und Harfe. In drei von ihnen waren Villa Musica-Stipendiaten erfolgreich: Das Trio Orelon um die Geigerin Judith Stapf gewann die Klaviertrio-Konkurrenz mit 1. Preis und Publikumspreis. Mit ihr freuen dürfen sich Cellist Arnau Rovira i Bascompte und Pianist Marco Sanna. Der ARD Wettbewerb ist gerade für junge Ensembles die Eintrittskarte zur großen Karriere. Bei Villa Musica waren die Drei zuletzt beim Beethoven-Wochenende im Arp Museum Bahnhof Rolandseck vor einem Jahr zu hören.
Den 2. Preis und Publikumspreis im Kontrabass-Wettbewerb gewann unser Stipendiat Hongyiu Thomas Lai, den 3. Preis in der Viola-Konkurrenz unser Stipendiat Ionel Ungureanu. Stammkunden der Villa Musica kennen beide aus etlichen Akademieprojekten.
Herzlichen Glückwunsch an alle Fünf. Die Nachwuchsförderung der Villa Musica und die besondere Förderung von FREUNDE DER VILLA MUSICA e.V. haben sich wieder einmal segensreich ausgewirkt.
Hier geht's zur website des ARD-Wettbewerbs beim br und zu den Aufzeichnungen der Finalrunden: https://www.br.de/ard-musikwettbewerb/index.html
Finale Kontrabass 8.9. Herkulessaal
José Trigo, Portugal – 3. Preis
Hongyiu Thomas Lai, Hong Kong – 2. Preis + Publikumspreis
Gabriel Polinsky, USA – 1. Preis
Finale Viola 10.9. Herkulessaal
Ionel Ungureanu, Deutschland – 3. Preis
Takehiro Konoe, Japan – 3. Preis
Haesue Lee, Südkorea – 1. Preis + Publikumspreis
Finale Klaviertrio 9.9. Prinzregentheater
Trio Pantoum – 3. Preis
Amelio Trio – 2. Preis
Trio Orelon – 1. Preis + Publikumspreis
Trio Orelon: Harmonie, Kreativität und Forscherdrang: dafür steht das 2018 in Köln gegründete Klaviertrio Orelon. Seinen Namen verdankt es der Weltsprache Esperanto, in der „Orelon“ schlicht „Ohr“ bedeutet, und damit im Namen des Trios die vielen Aspekte des Hörens in der Musik versinnbildlicht: das einander Zuhören, das in sich Lauschen, das Eintauchen in die Struktur der Komposition, das Erspüren und Erhören der Verbindung zwischen Publikum und Künstler*innen im Konzert. Zusammengefunden haben sich Violinistin Judith Stapf, Cellist Arnau Rovira i Bascompte und Pianist Marco Sanna an den Musikhochschulen in Köln und Berlin. Alle drei hatten bereits Erfahrungen in Kammerensembles gesammelt, träumten aber von der klassischen Klaviertrio-Besetzung. Für die Mitglieder des Trio Orelon muss es nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich harmonieren. Dabei behält sich das Trio einen neugierigen und dynamischen Blick auf die Werke seiner Instrumentenkombination und verbindet diesen mit einer unbändigen Energie und Lust am differenzierten Ausdruck.Sinfonische Dichte, homogener Gesamtklang, „kammermusikalische Intensität und Emotionalität“ (FAZ) – bereits kurz nach seiner Gründung wurden dem Trio Orelon diese Eigenschaften zugeschrieben. Nach ersten Konzerten wählte die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung die Musiker im Sommer 2019 für ein Stipendium aus und sie gastierten in der Folge bei zahlreichen renommierten Kammerkonzertreihen. Ein Höhepunkt ihrer Trio-Karriere war für die Musiker der „Preis Interpretation Auftragswerk“ beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb 2021, der mit einem Auftritt im Konzerthaus Berlin verbunden war. 2022 gewann das Trio Orelon den zweiten Preis sowie einen Sonderpreis beim Schumann-Kammermusikpreis für die „Beste Interpretation eines Werkes von Robert Schumann oder seiner Weggefährten“. Künstlerisch betreut wird das Trio aktuell von Prof. Jonathan Aner an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Konzertreisen führen das Trio Orelon in renommierte Konzertsäle, darunter die Tonhalle Düsseldorf, die Laeiszhalle Hamburg und das Gewandhaus Leipzig sowie durch Europa. Dabei präsentieren die drei Musiker:innen ihre Begeisterung und Neugier für innovative und thematische Programme, in denen sie klassisches Repertoire mit weniger bekannten und unentdeckten Werken kombinieren. Im Zuge seiner Repertoire-Recherchen entwickelte das Trio Orelon das Projekt „Beethovens Töchter“, das sich mit der wenig gespielten Literatur von Komponistinnen beschäftigt und sie in moderierten Konzerten in Bezug zu ihrem Vorfahren Ludwig van Beethoven setzt.