Corelli zur Weihnacht
Im Advent 2020 haben unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten unter Lina Tur Bonet Corellis Weihnachtskonzert im Bahnhof Rolandseck eingespielt – eine Einstimmung aufs Fest.
Corellis Concerto für die Heilige Nacht
Fatto per la notte di Natale, „geschrieben zur Heiligen Nacht“ – so steht über Corellis achtem Concerto grosso in g-Moll zu lesen. Es wurde irgendwann zwischen 1695 und 1710 uraufgeführt, vermutlich beim Weihnachtsmahl der Kardinäle im Apostolischen Palast des Vatikans, als Orchester-Einleitung zu dem dort üblichen Weihnachtsoratorium. 1713 erschienen die Noten im Druck, kurz nach dem Tod Corellis, doch noch von ihm vorbereitet. Wie Alexander Hülshoff in der Einführung verrät, widmete Corelli den Druck seiner Concerti grossi Opus 6 dem Kurfürsten Jan Willem von der Pfalz, der in Düsseldorf residierte. Das „Weihnachtskonzert“ ist also schon seinerzeit am Rhein erklungen – unweit vom heutigen Arp Museum Bahnhof Rolandseck, wo unser Film im Dezember entstanden ist. Als kleine Zugabe erklingt am Ende der Schluschoral aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums von Bach – eine Strophe von „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ und eine Hirtenmusik wie das Finale von Corellis berühmtestem Concerto.
Arcangelo Corelli: Concerto grosso g-Moll, op. 6 Nr. 8, Concerto fatto per la notte di Natale („Weihnachtskonzert“)
Lina Tur Bonet, Violino primo und Leitung | Stipendiatinnen und Stipendiaten der Villa Musica Rheinland-Pfalz | Einführung: Prof. Alexander Hülshoff