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Ausnahme-Musiker im tosenden Applaus: Linus Roth und Boris Kusnezow im Dianasaal von Schloss Engers, 26.12.2024 (Foto: Barbara Harnischfeger).

Weihnachten in Engers

Linus Roth und Boris Kusnezov sorgen für spektakulären Festglanz am zweiten Feiertag in Schloss Engers.

Weihnachtskonzert 2024 mit Weltklasse-Solisten

Von diesem Weihnachtskonzert könnte Barbara Harnischfeger stundenlang schwärmen: Der Weltklasse-Geiger Linus Roth und der nicht minder brillante Leipziger Kammermusik-Professor Boris Kusnezow gastierten im Dianasaal. Dazu meinte die frisch gekürte Preisträgerin der Peter Cornelius-Plakette: „Ein Virtuosen-Konzert erster Klasse. Und das hautnah bei den Musikern in diesem wunderschönen Dianasaal, in dem Violine und Klavier einen Sound bringen, der CD-Qualität hat. Das ging unter die Haut. Einen wertvolleren Weihnachts-Abschluss kann ich mir nicht denken - es war ein Geschenk … Das Publikum äußerte seine Begeisterung lautstark. Klatschen reichte da nicht. Rufe der Entspannung schon nach der kraftvoll gespielten Kreutzersonate. Nach der Weinberg-Rapsodie am Schluss dann ein begeistertes Juchzen. Und nach der Zugabe Tanz der Kobolde, als Linus Roth den Bogen über die Saiten nur so springen ließ, war es ein unbändiges Jubeln. Das Publikum in Schloss Engers ganz aus dem Häuschen …“

Das Programm war klug gebaut und hoch virtuos: Ein Hauch von Balkan weht schon durch den ersten Satz der „Kreutzersonate“, die Beethoven anno 1803 komponiert hat. Deshalb war es eine brillante Idee von Linus Roth und Boris Kusnezow, das gewaltige Opus 47 des Bonner Meisters mit den Rumänischen Volkstänzen von Bartók zu kombinieren. Im zweiten Teil traf dann der vornehme Pariser Belgier César Franck auf den polnisch-jüdischen Komponisten Mieczysław Weinberg, dessen Musik Linus Roth besonders am Herzen liegt. Entsprechend bewegend und mitreißend spielt er Weinbergs Rhapsodie über moldawische Themen. Die vier Werke enthielten alles, was man von einem Weihnachtskonzert erhoffen darf: goldglänzende Violinkantilenen und prächtigen Klavierklang, mitreißende Tänze und innige Liedmelodien, Virtuosität auf beiden Instrumenten und intensive Dialoge.

Im Duo Roth-Kusnezow vereinen sich überlegene Kammermusik-Expertise mit äußerster Brillanz und langer Podiumserfahrung. Beide Künstler sind im Neuen Jahr bei Villa Musica wieder zu erleben: Boris Kusnezow gestaltet mit Stipendiatinnen und Stipendiaten die Osterkonzerte 2025 – Werke von Beethoven, Schostakowitsch und Dohnányi in Mainz, Engers und Rolandseck. Linus Roth spielt im Juli ein Beethoven-Programm mit jungen Streicher(inn)en – im Mainzer Landesmuseum (17.7.), im Schloss Hachenburg (18.7.), bei den Trifelsserenaden in Annweiler (19.7.) und in Sankt Michael in Kirchberg, Hunsrück (20.7.).

Zweiter Weihnachtsfeiertag, 26.12., 17 Uhr – Schloss Engers, Neuwied-Engers
Linus Roth, Violine | Boris Kusnezow, Klavier
Bartók: Rumänische Volkstänze
Beethoven: Violinsonate A-Dur, op. 47 „Kreutzersonate“
Franck: Violinsonate A-Dur
Weinberg: Rhapsodie über moldawische Themen