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Das Amelio Trio ist Preisträger des Hans Gál-Ensemble Preises. Foto: Irène Zandel

Der Hans Gál-Ensemble-Preis geht an das Amelio Trio

Villa Musica Rheinland-Pfalz und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und vergeben 2025 den Hans Gál-Ensemble-Preis an das Amelio Trio. 

Mit dem Amelio Trio hat die Jury ein junges Ensemble ausgewählt, das „zweifellos zu den aufstrebendsten Kammermusikformationen seiner Generation“ gehört und sich besonders durch „eine Kombination aus ausdrucksstarker Musikalität, intelligenter Interpretation, persönlichem Zugang zum Werk und großer Bühnenpräsenz“ auszeichnet. Das Ensemble - betont die Jury in ihrer Begründung - sucht „neugierig nach neuen Konzepten und aktuellen Kompositionen, die sie mit eigener Stimme aufführen. Wir sehen in diesem Ensemble ein enormes Potenzial für eine internationale Karriere und möchten mit dem Preis nicht nur die bisher erbrachte künstlerische Leistung würdigen, sondern ebenso gezielt die nächsten Karriereschritte des Trios unterstützen“.

 Das Amelio Trio, bestehend aus Johanna Schubert (Violine), Merle Geissler (Cello) und Philipp Kirchner (Klavier), hat sich als eines der führenden Kammermusikensembles seiner Generation etabliert. Gegründet im Jahr 2012 beeindruckt das Trio seither durch sein unverwechselbares Zusammenspiel und seine musikalische Energie, die es in mehr als einem Jahrzehnt gemeinsamen Musizierens perfektioniert hat. Für die Saison 2026/27 wurde es zum ECHO Rising Star gekürt, verbunden mit Auftritten in den bedeutendsten Konzertsälen in ganz Europa. Der Einstieg in seine wachsende internationale Karriere gelang dem Ensemble durch jüngste Wettbewerbserfolge, darunter der 2. Preis des renommierten ARD Musikwettbewerbs 2023 in München, der Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2024 sowie der 1. Preis des Schumann Kammermusikwettbewerbs 2022. Ihre Debüt-CD Time in Flux erscheint am 5. September 2025 beim Leipziger Label GENUIN.

Die feierliche Verleihung findet am 15. Dezember 2025 in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur statt und ist mit einem Konzert der PreisträgerInnen verbunden, bei dem auch ein Werk von Hans Gál aufgeführt werden soll. Zur Verleihung ergeht noch eine gesonderte Einladung. Darüber hinaus wird das ausgezeichnete Trio von der Villa Musica Rheinland-Pfalz mit mehreren Konzerten in ihr Jahresprogramm aufgenommen.

 Der Hans Gál-Ensemble-Preis dient der Förderung internationaler Nachwuchsensembles im Bereich der Kammermusik. Er wird seit 2020 zu Ehren des jüdischen Komponisten Hans Gál verliehen und durch die gleichnamige Stiftung von Susanne und Andreas Barner ermöglicht. Er wird gemeinsam von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz und der Villa Musica Rheinland-Pfalz verliehen und ist je nach Ensemblegröße mit 12.000 bis 20.000,-€ dotiert. Der Jury gehörten 2025 die künstlerische Leiterin der Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz, Professorin Ervis Gega (Vorsitz), die Akademiemitglieder Professorin Claudia Eder und Professor Julius Berger sowie Professor Tim Vogler und Professor Oliver Wille an. Mit dem Preis möchten Akademie und Villa Musica an den Komponisten, Musikwissenschaftler und - pädagogen Hans Gál (1890-1987) erinnern. Er war von 1929 bis 1933 Direktor des Konservatoriums Mainz, aus dem später die Hochschule für Musik und das Peter Cornelius-Konservatorium hervorgingen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten musste Hans Gál, der ungarisch-jüdischer Abstammung war, Deutschland verlassen. Bis zum „Anschluss“ Österreichs lebte die Familie unter schwierigen Umständen in Wien und emigrierte 1938 nach Großbritannien. 1945 wurde Hans Gál britischer Staatsbürger und unterrichtete bis 1955 an der Universität Edinburgh. Als Komponist hinterlässt er ein umfangreiches Oeuvre, das in der Tradition von Johannes Brahms und der Wiener Jahrhundertwende steht.