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Charisma, Klangpoesie und Programme am Puls der Zeit: Pianist David Kadouch aus Nizza (Foto: Marén Artists).

Klavierherbst 2025

Drei Preisträger der Telekom International Beethoven Competition Bonn beim Klavierherbst Schloss Engers – mit großzügiger Unterstützung der Deutschen Telekom.

Klavierherbst Schloss Engers 2025

Feiertagswochenende der großen Pianisten am Rhein: Vom 31. Oktober bis 2. November gastieren drei Preisträger der International Telekom Beethoven Competition Bonn im Dianasaal. Wie im Vorjahr wird der Klavierherbst von der Deutschen Telekom großzügig unterstützt. „Ich freue mich auf diese Kooperation mit der Telekom und dem bedeutendsten Beethoven-Klavierwettbewerb Deutschlands,“ sagt Prof. Ervis Gega, die Künstlerische Leitern der Villa Musica aus Bonn. „Ich freue mich ganz besonders auf unsere drei Pianisten dieses Jahres: David Kadouch aus Frankreich, ein Weltstar der Klavierszene, Cunmo Yin aus China, Klavierprofessor in Hannover, und Henri Sigfridsson aus Finnland, der seit 20 Jahren unter den Spitzenpianisten fest etabliert ist. Sie spielen traumhaft schöne, hoch virtuose Programme an unserem großen Steinway-Flügel im Dianasaal. Das wird ein unvergessliches Wochenende.“

31.10. Schwanensee und queere Klavierkunst: David Kadouch

Wer die Hommage an Edith Piaf von Poulenc noch nie gehört hat, sollte am Halloween-Abend unbedingt in den Dianasaal kommen. Ein schöneres Klavierstück ist anno 1959 nirgends auf der Welt geschrieben worden, und weil Poulenc ebenso schwul war wie seine Kollegen Tschaikowsky, Szymanowski und Reynaldo Hahn, steht der Klavierabend des in Frankreich gefeierten David Kadouch ganz im Zeichen von LGBTQ. Denn auch die beiden Komponistinnen des Abends waren sozusagen bekennend lesbisch: die Engländerin Ethel Smyth und die Polin Wanda Landowska. Die Werke dieser Randfiguren der gängigen Klavierliteratur offenbaren so viel Klangzauber, Liebespoesie und tänzerische Grazie, dass man diesen Abend sicher nie vergessen wird. Schon allein, um Kadouch mit der Schwanensee-Paraphrase von Earl Wild zu hören, lohnt sich der Weg nach Engers. 2005 war David Kadouch Preisträger bei der International Telekom Beethoven Competition Bonn und hat seitdem durch sein Charisma, sein poetisches Spiel und seine originellen Programme Weltkarriere gemacht.

Ethel Smyth: Klavierstück in E-Dur, Nocturne, Aus der Jugendzeit
Reynaldo Hahn: Décrets indolents du hasard (aus Le ruban dénoué)
Adieux au soir tombant (aus Versailles)
Anton van Dyck (aus Portraits des peintres nach Marcel Proust)
Ninette (aus Premières Valses)
Wanda Landowska: Herbstnacht, Walzer e-Moll, Feu follet
Pjotr I. Tschaikowsky: Schwanensee (Arr. Earl Wild)
Paraphrase über den Blumenwalzer (Percy Grainger)
Francis Poulenc: Hommage à Edith Piaf, Mélancolie
Karol Szymanowski: Variationen über ein polnisches Volksthema, op. 10

1.11. Beethoven und Prokofjew: Cunmo Yin

Hoch dramatisch wird es am Feiertag, 1. November, um 19 Uhr, wenn Cunmo Yin die Sonatenkomponisten Beethoven und Prokofjew einander gegenüberstellt: Vor der Pause spielt er Beethovens „Sturmsonate“ und die letzte Klaviersonate Opus 111, nach der Pause die siebte Prokofjew-Sonate mit dem Titel „Stalingrad“. Der chinesische Pianist lehrt als Professor an der Musikhochschule Hannover und gewann 2019 den 1. Preis bei der „International Telekom Beethoven Competition Bonn“.

Ludwig van Beethoven: Klaviersonate d-Moll, op. 31 Nr. 2 („Sturmsonate“)
Klaviersonate c-Moll, op. 111 

Sergei Prokofjew: Vier Etüden, op. 2
Klaviersonate Nr. 7 B-Dur, op. 83 („Stalingrad“)

2.11. Liszt und Finnland: Henri Sigfridsson

Auch der Finne Henri Sigfridsson war in Bonn erster Preisträger, und zwar bereits 2005. Im Dianasaal von Schloss Engers setzt er am Sonntag, 2. November, 17 Uhr fast ganz auf die Faszination von Franz Liszt: in Liedparaphrasen nach Schubert und Schumann, im „Liebestraum Nr. 3“ und in drei der mächtigsten Klavierstücke des Meisters, darunter „Funérailles“, Liszts Trauerstück auf die Helden der 48er Revolution in Ungarn. Dazwischen spielt er einen der größten Klavierzyklen seiner finnischen Heimat: „Der Garten des Todes“ von Leevi Madetoja aus dem Jahr 1921 – ein vergessenes Meisterwerk des Jugendstils.

Franz Liszt: Liebestraum Nr. 3
Zwei Liedtranskriptionen (Ständchen nach Schubert, Widmung nach Schumann)
Leevi Madetoja: Kuoleman Puutarha (Der Garten des Todes), Suite op. 41 (1921)
Sergei Rachmaninow: Zwei Transkiptionen nach Fritz Kreisler (Liebesleid und Liebesfreud)
Franz Liszt:
Drei Sätze aus den Harmonies poétiques et religieuses
Nr. 3 Bénédiction de Dieu dans la solitude
Nr. 7 Funérailles
Nr. 10 Cantique d’amour