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Bella figura auf dem roten Teppich: Prof. Ervis Gega am 23.10. bei der Gala für die Regierungschefs in Mainz (Foto: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz)

Händel für MPs

Das Treffen aller Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der deutschen Bundesländer in Mainz wurde von 8 Minuten grandiosem Händel unterbrochen.

Ervis Gega spielte für Regierungschefs

Musik des berühmtesten Hallensers, gespielt von der derzeit populärsten Geigerin am Rhein: Als Ervis Gega mit unserem Stipendiaten Eike Coitzee die g-Moll-Passacaglia von Händel in der hypervirtuosen Streicherfassung von Halvorsen beim Treffen der Regierungschefs in Mainz aufführte, waren gleich drei Bundesländer beteiligt: Rheinland-Pfalz als Sitz der Landesstiftung Villa Musica, deren Künstlerische Leiterin hier so spektakulär über die Geigensaiten fegte, dass es manchem Zuhörer die Sprache verschlug. Nordrhein-Westfalen, wo die Bonnerin Ervis Gega mit ihrer Familie wohnt und zwei Jahrzehnte lang als Seele der Klassischen Philharmonie Bonn deutsche Orchestergeschichte geschrieben hat. Und Sachsen-Anhalt als Heimat des Komponisten. In diesem Sinne war das ebenso kurze wie mitreißende musikalische Intermezzo beim Diner der Regierungschefs im archäologischen Zentrum Mainz auch ein Joint venture zwischen Ost und West, Saale und Rhein. Und weil Ervis Gega aus einer berühmten albanischen Familie stammt und einst als Flüchtlingskind nach Rheinland-Pfalz kam, hätte man sich keinen schöneren Beweis für gelungene Integration in Deutschland wünschen können. Ganz unpolitisch waren diese acht entfesselten Streicherminuten also auch nicht.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer hob bei dem festlichen Abend die herausragende Rolle der Villa Musica im Kulturleben von Rheinland-Pfalz deutlich hervor – auch weil unter der Künstlerischen Leitung von Prof. Ervis Gega eine neue Epoche der Sichtbarkeit und der nationalen wie internationalen Wirksamkeit der Villa Musica angebrochen ist. Dafür war die ehrenvolle Einladung der Künstlerischen Leiterin zum Treffen alller deutschen Länderchefinnen und -chefs schon ein beredtes Zeugnis. Die perfekte Organisation durch die Staatskanzlei und die Fülle an überaus angeregten Gesprächen boten ein Forum nicht nur für brillantes Geigenspiel.