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Geigerin aus Leidenschaft: Gerda Schmitt auf einem Foto aus ihren letzten Jahren mit der Nachricht von ihrem Hinscheiden.

Hommage an Gerda Schmitt

Zwischen allen spätsommerlichen Konzerten zum Ende der Saison erreichte uns eine sehr traurige Nachricht: Unsere langjährige Mitarbeiterin Gerda Schmitt ist am Sonntag, 17.8., nach einem langen Krebsleiden im Alter von 70 Jahren verstorben.

Mit Herzblut und Überzeugung im Dienst der jungen Musiker*innen

Drei Dinge waren es, die Gerda Schmitt im Dienst der Villa Musica vorrangig auszeichneten: Sie war Saarländerin von Geburt, Geigerin aus Leidenschaft und Anwältin der jungen Musiker*innen aus Überzeugung. Von 1997 bis zum Beginn der Ruhephase ihrer Altersteilzeit war sie fast 20 Jahre lang für die Villa Musica tätig, vor allem in der Stipendiatenbetreuung – ein Bereich, den sie mit Begeisterung und Ausdauer erfüllte, auch in sehr vielen mühsamen Überstunden, wenn wieder einmal Einspringer für Kurse gesucht wurden.

Unvergessen bleibt ihr Wirken hinter den Kulissen – im engen, humorvollen, fast freundschaftlichen Kontakt mit den jungen Musikerinnen und Musikerin, mit den Freiwilligen im FSJ und mit unserem Publikum. Viele hielten sie für die gute Seele der Villa Musica, und sicher gehörte ein gewisses Sendungsbewusstsein in dieser Hinsicht zu ihrem Selbstverständnis. Entsprechend kritisch stand sie vielen Entscheidungen der Leitung gegenüber, doch sie hatte stets die Rückendeckung von Prof. Klaus Arp, dem langjährigen Künstlerischen Leiter unserer Stiftung. Er war es auch, der ihr durch die Altersteilzeit das vorzeitige Ausscheiden aus dem Dienst ermöglichte. So konnte sie die letzten zehn Jahre ihres zu kurzen Lebens noch im Ruhestand genießen – immer mir der Geige im Arm und nie ganz ohne den Kontakt zum Konzertleben.

Bevor sie jedes Jahr Ende Juli in ihren langen Sommerurlaub aufbrach, wirkte sie noch besonders aktiv beim Tag der offenen Tür mit, der damals alljährlich am letzten Julisonntag in der Villa Musica in der Mainzer Oberstadt stattfand. Dass diese unfassbar vollen Sommerfeste mit Musik bis heute bei vielen Mainzerinnen und Mainzern unvergessen sind, war auch ihr Verdienst.

Der Vorstandsvorsitzende der Villa Musica, Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck, erinnert sich daran, dass er ihr in seiner Zeit als Konzertveranstalter in Hachenburg im Westerwald und als Geschäftsführer des Kultursommers Rheinland-Pfalz immer wieder mal begegnet ist, und dass er ihre freundliche und zugewandte Art immer sehr geschätzt hat. Der langjährige Villa Musica-Geschäftsführer Kurt Karst schreibt: „Frau Schmitt war eine kompetente und engagierte Mitarbeiterin, die auch von Stipendiatinnen und Stipendiaten sehr geschätzt wurde und auf die Verlass war.“

Wir denken mit Dankbarkeit an eine prägende Mitarbeiterin unserer Stiftung zurück. Die Gedenkandacht findet am Samstag, 30.8., um 9 Uhr in der Mainzer Stephanskirche statt.