Händel in Maria Laach
Die ganze Pracht des römischen Barock bei der RheinVokal-Eröffnung in Maria Laach: Händels Dixit Dominus und Scarlattis Cäcilienmesse am 21.6.
RheinVokal-Eröffnung mit der Rheinischen Kantorei und Concerto Köln
Dieser Psalm sprengt alle Grenzen: Was der junge Händel in seiner Vertonung des 110. Psalms Dixit Dominus im April 1707 zu Papier brachte, ist an schierer Wucht, Virtuosität und Klangmagie nicht zu übertreffen. In Venedig begonnen, in Rom vollendet und uraufgeführt, stellt dieser Geniestreich des 22-jährigen Hallensers in Italien alle seine späteren Chorwerke in den Schatten. Die römischen Streicher unter Corellis Leitung, die Kastraten und Männerstimmen der römischen Kirchenkapellen ließen den jungen Sachsen aus dem Vollen schöpfen: Schreckliche Klangvisionen wechseln mit frommen Motetten im Palestrina-Stil und wunderschönen Idyllen ab, gekrönt von der rasantesten Schlussfuge, die Händel jemals geschrieben hat. Diese 35 Minuten Musik werden selbst für die Rheinische Kantorei und ihre fünf Solisten zur Herausforderung. Deren neuer Leiter Edzard Burchards dirigiert, während Concerto Köln die Abteikirche Maria Laach mit römischem Streicherklang füllt – kein gewöhnliches Eröffnungskonzert des RheinVokal-Festivals, sondern ein Jubiläum: Vor 20 Jahren wurde das Festival am Mittelrhein von der Landesregierung zusammen mit dem SWR und den Kommunen ins Leben gerufen, um ein Radiofestival im Norden von Rheinland-Pfalz anzusiedeln. Schöner könnte man diese Erfolgsgeschichte nicht feiern als mit prachtvoller römischer Kirchenmusik in Maria Laach. Vor den großen Händel-Psalm stellen die Interpreten die nicht minder großartige Cäcilienmesse des Altmeisters Alessandro Scarlatti aus dem Jahr 1720.
Samstag, 21.6., 19 Uhr – Abteikirche Maria Laach
Rheinische Kantorei mit 5 Solisten | Concerto Köln | Edzard Burchards
Georg Friedrich Händel: Dixit Dominus, Psalm für 5 Solisten, fünfstimmigen Chor und Streicher, HWV 232 (Rom 1707)
Alessandro Scarlatti: Messa di S. Cecilia für 5 Solisten, fünfstimmigen Chor und Streicher (Rom 1720)