Villa Ludwigshöhe
Auftakt nach Maß: Standing Ovations und Bravos vom ganzen Festsaal der Villa Ludwigshöhe für das Tschaikowsky-Sextett zur Saison-Eröffnung der Villa Musica.
Tanzende Bögen und perlende Tasten
Das vollkommene Klassik-Glück im Festsaal der Villa Ludwigshöhe: Glamour im Saal und auf dem Podium. Zufriedene Herzen und Gesichter, nicht nur bei Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck und Prof. Ervis Gega, der Doppelspitze der Villa Musica. Hundert von Musik erfüllte Menschen, die sich vor Klassik-Glück nicht halten konnten. Bravos vom ganzen Saal und gleich darauf Standing Ovation. „Bei Villa Musica glänzt alles“, sagte ein prominenter Besucher. Andere waren sprachlos vor Bewunderung für die Leistung der zwei Stipendiatinnen und drei Stipendiaten, die mit Meistercellist Alban Gerhardt und der unfassbaren Geigerin Alexandra Conunova in Kammermusik-Symbiose agierten. Geballt, kraftvoll, mitreißend schon das c-Moll-Trio von Brahms mit der Geigerin Elisso Gogibedashwili und dem Pianisten Gabriel Yeo, die Alban Gerhardt vom Cello aus brahminisch energieladen lenkte. Dann das achte Quartett von Schostakowitsch, von Conunova und Stipendiatentrio so eindringlich musiziert, so synchron, so explosiv, so tief bewegend in den Trauerpassagen, wie man es selbst von stehenden Streichquartetten nur selten hört. Und zum Abschluss das Tschaikowsky-Sextett, bei dem die beiden Bratschisten Vittorio Benaglia und Conrad Jacobshagen wahre Wunder an Klangfülle und Cantabile vollbrachten, während die unglaubliche Alexandra Conunova die Musik zum prallen Leben erweckte, perfekt synchron mit Elisso Gogibedashwili an der zweiten Geige. Alban Gerhardt und die vorzügliche Cellistin Juliet Wolff bildeten den aufgewühlten Gegenpol in der Tiefe. Da gab es schon nach dem dritten Satz den ersten Applaus, und nach dem Finale brach der volle Jubel los. „It broke down the house", wie die Engländer sagen würden. Die glanzvollste Villa Musica-Saisoneröffnung in Edenkoben seit Jahrzehnten, eine Konzert-Wiedergeburt der Villa Ludwigshöhe im vollen Glanz und eine musikalische Meisterleistung, die man noch zwei Mal erleben kann, wenn man sich beeilt: Samstagabend um 19 Uhr in der Steinhalle des Mainzer Landesmuseums und Sonntag um 17 Uhr im DIanasaal von Schloss Engers.
Freitag, 3.10., 19 Uhr – Villa Ludwigshöhe Edenkoben
Alban Gerhardt, Violoncello | Alexandra Conunova, Violine | Stipendiat*innen der Villa Musica Rheinland-Pfalz: Elisso Gogibedashwili, Violine | Vittorio Benaglia und Conrad Jacobshagen, Viola | Juliet Wolff, Violoncello | Gabriel Yeo, Klavier
Johannes Brahms: Klaviertrio Nr. 3 c-Moll, op. 101
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll, op. 110
Pjotr I. Tschaikowsky: Streichsextett d-Moll, op. 70 („Souvenir de Florence“)