Mozartakademie
Auf Mozarts Pfaden: Vom 22. bis 24. November glänzten Ervis Gega und Pavel Gililov mit jungen Villa Musica-Virtuosen in einem traumhaft schönen Mozartprogramm.
Mozartakademie in Rolandseck, Mainz und Meisenheim
Es ist eine schöne Tradition seit Jahren: Im Herbst treffen sich Professor(inn)en und Alumni der Villa Musica zur „Mozartakademie“. Pavel Gililov und Ervis Gega waren das fantastische Dozententeam in diesem Jahr. Mit ihnen musizierten drei vorzügliche Stipendiat(inn)en aus drei Ländern: die israelische Geigerin Lir Vaginsky, die im September schon bei Bach im Alten Dom zu hören war; der italienische Bratschist Vittorio Benaglia, der Anfang November die bewegende Musik in der Synagoge mit gestaltete; und der belgische Cellist Pablo Laporev aus kolumbianisch-russischer Familie. Ihr Mozartprogramm mit dem Dozenten-Dreamteam Gega-Gililov umfasste vier der schönsten Werke aus Mozarts ersten Wiener Jahren: die Violinsonate KV 378 und das A-Dur-Klavierkonzert KV 414, das Duo KV 423 und das Es-Dur-Klavierquartett KV 493. Ein Muss, nicht nur für Mozartfans.
Am Samstagabend in der Villa Musica in Mainz fanden sich viele alte und neue Wegbegleiter/innen von Ervis Gega ein, die dem Mozartspiel der begnadeten Geigerin voll Entzücken lauschten. Sie führte, ohne zu dominieren, sie brillierte, ohne zu insistieren, ihr Mozart war ein Muster an Natürlichkeit, Tonschönheit und Legato-Kultur. Auch die Stammkunden im Haus auf der Bastei 3 waren fasziniert von so viel himmlischem Geigenspiel. Pavel Gililov hat seine Liebe zu Mozart als Professor am Mozarteum erst entdeckt: „In Salzburg ist alles noch so wie zu Mozarts Zeiten. Dort kann man seinen Geist spüren.“ Gililov spielte das A-Dur-Konzert KV 414 und das Es-Dur-Quartett KV 493 mit wunderbar singendem Klang, perlendem Laufwerk und dezentem Rubato. Er zeigte alles, was Mozart vom Pianisten verlangte: „eine ruhige Hand, fließende Geschwindigkeit, Geschmack und Empfindung“. Auch das junge Stipendiatentrio nahm sich zu Herzen, was Mozart von seinen Interpreten erwartete: Die Passagen sollen „fort fließen wie Öl“, alles soll mit der „gehörigen expression und gusto“ ausgeführt werden, und weil an diesem Abend der liebliche Mozart in Dur dominierte, war der „gusto“ entsprechend rührend. Langer, dankbarer Applaus für eine Mozartakademie von nachhaltiger Wirkung. (Karl Böhmer)
Freitag, 22.11., 18 Uhr – Arp Museum Bahnhof Rolandseck (ausverkauft)
Samstag, 23.11., 19 Uhr – Villa Musica Mainz (ausverkauft)
Sonntag, 24.11., 17 Uhr – Haus der Begegnung Meisenheim
Violinsonate B-Dur, KV 378 | Klavierkonzert A-Dur, KV 414 (A Quattro Version)
Duo für Violine und Viola G-Dur, KV 423 | Klavierquartett Es-Dur, KV 493