RheinVokal barock
Sopranistin Annemarie Pfahler in Scarlattis Giuditta am 3.8. in Neuwied – nur einer der Höhepunkte im Alte-Musik-Programm von RheinVokal.
Alte Musik bei RheinVokal
Das Festival RheinVokal feiert in diesem Sommer seinen 20. Geburtstag. 2005 wurde es auch als Festival für Alte Musik gegründet, und dieser Schwerpunkt spielt in den Programmen bis heute eine wichtige Rolle. Noch fünf Mal sind bis 24. August fantastische Interpretinnen und Interpreten der Alten Musik beim Festival erleben: Das englische Vokalensemble Stile antico macht am 26.7. in Boppard den Anfang mit „goldener Renaissance“. Beim Händel-Scarlatti-Wochenende am 2.-3.8. kann man in Boppard-Herschwiesen den legendären Blockflötisten Michael Schneider hören und in Neuwied die bezaubernde Sopranistin Annemaie Pfahler mit dem neu gegründete Barockorchester BaroqueLab aus Frankfurt. Die Kölner Akademie gastiert am 17.8. mit Händel-Anthems in Oberwesel. Der Countertenor Constantin Zimmermann bestreitet am 24.8. in Sankt Goar das Festivalfinale. Der Bogen der Programme spannt sich von Palestrina über Purcell und Barbara Strozzi bis zu Alessandro Scarlatti, Händel und Hasse.
26.7. Goldene Renaissance in Boppard
Das vielfach preisgekrönte Vokalensemble Stile antico aus England füllt den Kirchenraum von Sankt Severus in Boppard mit dem Schönklang der Renaissance. Palestrina-Motetten, ein Salve Regina von Josquin und Werke der Spanier Victoria und Morales setzen der Cappella Sistina der Päpste ein Denkmal. Für Englands Königin Elisabeth I. schrieben Byrd, Tallis und Tomkins ihre wunderschönen Chorsätze. Musik zum Träumen, Meditieren und Genießen in einer der schönsten romanischen Kirchen am Mittelrhein.
Samstag, 26.7., 19 Uhr – Sankt Severus Boppard
Motetten von Palestrina, Josquin, Morales, Victoria, Gibbons, Tallis, Byrd, Tomkins und Shepphard
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2.8. Händel mit Blockflöte in Boppard-Herschwiesen
Kein anderer könnte Händels Flötensonaten und Scarlatti-Kantaten so stilsicher interpretieren wie Michael Schneider, der legendäre Blockflötist und Dirigent aus Frankfurt. Mit Cembalistin Sabine Bauer, Cellist Nicholas Selo und der fantastischen Sopranistin Julia Kirchner aus Basel verwandelt er die wunderschöne Barockkirche Sankt Pankratius in Boppard-Herschwiesen in eine Idylle aus Arkadien.
Samstag, 2.8., 19 Uhr – Sankt Pankratius Boppard-Herschwiesen
Georg Friedrich Händel: Filli adorata e cara, Cantata HWV 114
La Lucrezia, Cantata HWV 145
Blockflötensonate a-Moll, HWV 362
Alessandro Scarlatti: Clori mia, Clori bella (Cantata con Flauto)
Domenico Scarlatti: Cembalosonate K 87
Johann Adolph Hasse: Cantata per Flauto
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3.8. Scarlatti-Oratorium in Neuwied
Dieses Oratorium hat mit frommen Betrachtungen nichts zu tun:
In La Giuditta von 1697 erzählt Alessandro Scarlatti die packende Geschichte der jüdischen Witwe Judith, die ins Lager der Feinde eindringt, um ihre Stadt vor dem Untergang zu retten. Sie bezirzt den Feldherrn Holofernes, bevor sie ihn im Schlaf kaltblütig enthauptet. Ihre Amme ist die einzige Zeugin der Bluttat. Christian Rohrbach, das neu gegründete Barockorchester BaroqueLab und drei erfahrene Barocksänger lassen im Gemeinesaal der Herrnhuter zu Neuwied den dramatischen Stil des römischen Barock wieder aufleben.
Sonntag, 3.8., 17 Uhr – Herrnhuter Brüdergemeine Neuwied
Alessandro Scarlatti: La Giuditta à 3 (Oratorium, Rom 1697)
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17.8. Händel-Hymnen in Oberwesel
Seine „Chandos Anthems“ schrieb Händel 1718 am Hof des reichen James Brydges, damals noch Earl of Carnarvon, später Duke of Chandos. Auf seinem Landgut Cannons unterhielt er eine kleine, feine Hofkapelle auch für den Gottesdienst. Dafür schuf Händel seine kompakten Anthems für Solosänger, Oboe, Fagott, Streicher und Orgel. Michael Alexander Willens leitet die Kölner Akademie in der eindrucksvollen Gotik der Oberweseler Liebfrauenkirche.
Sonntag, 17.8., 17 Uhr – Liebfrauenkirche Oberwesel
Georg Friedrich Händel: Drei Chandos Anthems
O sing unto the Lord, HWV 249b
Have mercy upon me, HWV 248
O praise the Lord with one consent, HWV 254
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24.8. Festivalfinale mit Countertenor in Sankt Goar
Ein neuer Name unter den Countertenören stellt sich vor: Der Schweizer Constantin Zimmermann ist 25 Jahre jung und schon auf dem Weg zu den großen Festivals der Alten Musik. Als Student von Juliane Banse errang er bereits 2020 den 1. Preis im Bundeswettbewerb Gesang und bezaubert seitdem sein Publikum, zuletzt bei den Händelfestspielen in Halle. In St. Goar stellt er zwei Genies des Barockgesangs einander gegenüber: die Venezianerin Barbara Strozzi und den Londoner Henry Purcell. Das exzellente Instrumentaltrio spielt auf Gambe, Theorbe und Cembalo Musik des großen Marin Marais vom Hof des Sonnenkönigs.
Sonntag, 24.8., 17 Uhr – Stiftskirche Sankt Goar
Henry Purcell: Berühmte Songs (Tis Nature’s Voice, If Music be the Food of Love, Here the Deities Approve, Crown the Altar, O Solitude, Now that the Sun, Not All My Torments)
Barbara Strozzi: Vier Solomadrigale aus Op. 2
Marin Marais: Préludes und Tänze aus dem fünften Gambenbuch