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Dr. Josef Peter Mertes, stellv. Vorsitzender der G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau, mit unserer Künstlerischen Leiterin, Prof. Ervis Gega, Preisträger Knut Hanßen (mit dem Villa Musica Stern in Händen) und Barbara Harnischfeger, Vorsitzende von Freunde der Villa Musica e.V., die den Förderpreis der Villa Musica alljährlich stiften (Foto: Helmut Reinelt).

Villa Musica Stern

Der Pianist Knut Hanßen erhielt in Schloss Engers den Villa Musica Stern 2024. Ervis Gega und Barbara Harnischfeger überreichten den Förderpreis, gestiftet von FREUNDE DER VILLA MUSICA e.V.

Knut Hanßen ist der Villa Musica Stern 2024

Unprätentiös, unaufdringlich virtuos und ein fantastischer Partner in der Kammermusik: Knut Hanßen ist der neue Villa Musica Stern. Mit dem Förderpreis unserer Stiftung werden seit 1993 jährlich herausragende Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgezeichnet. Am 30.11. ging der Preis an den jungen Pianisten, der in den letzten Jahren zahlreiche Villa Musica-Projekte durch sein Spiel inspiriert und getragen hat. In Köln geboren, unterrichtet er bereits an der Musikhochschiule Hannover und hat sich bei Wettbewerben und in renommierten Konzertreihen vielfach ausgezeichnet.

Unsere Künstlerische Leiterin, Prof. Ervis Gega, sprach die Laudatio. Gemeinsam mit unserer Freundeskreisvorsitzenden Barbara Harnischfeger überreichte sie die Trophäe und die Urkunde des Villa Musica Sterns 2024.

Der Förderpreis der Landesstiftung Villa Musica wird gestiftet von den Freunden der Villa Musica e.V.

Das Preisgeld in Höhe von 5.000 € wurde in diesem Jahr gespendet von G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau.

Für sein Preisträger-Konzert hatte Knut Hanßen drei nächtliche Klavierwerke aus Klassik, Romantik und Impressionismus ausgewählt: Mozarts Pariser a-Moll-Sonate, im Sommer 1778 in der Nacht komponiert wie so viele seiner Stücke; Schumanns Nachtstücke op. 23, ein Spiegel seiner tiefen Melancholie im Wiener Winter 1838/39, und Ravels Gaspard de la Nuit von 1908, eines der schwierigsten Klavierwerke, die jemals geschrieben wurden.

Die Laudatio der Künstlerischen Leiterin, Prof. Ervis Gega:

Liebes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde der Villa Musica,

es ist mir eine besondere Ehre und Freude, mit Ihnen heute die Preisverleihung „Villa Musica Stern 2024“ zu feiern. Vor 31 Jahren, 1993 in Mainz, begann diese schöne Tradition. Jahr für Jahr wird ein Stipendiat oder eine Stipendiatin mit dem Förderpreis unserer Stiftung ausgezeichnet. Früher wurde der Preis im Sommer beim Tag der offenen Tür in Mainz verliehen. Mittlerweile findet die Preisverleihung meistens im Herbst in Schloss Engers statt. Das ist auch deshalb besonders schön, weil die FREUNDE DER VILLA MUSICA hier im Schloss ihren Sitz haben. Ich danke allen Mitgliedern unseres Freundeskreises für die intensive Unterstützung unserer Nachwuchsförderung, und besonders danke ich den Spendern des Preisgelds für den „Villa Musica Stern 2024“, der G. und I. Leifheit-Stiftung Nassau.

Was bedeutet dieser Preis für den Preisträger und was bedeutet er für unsere Stiftung? Johannes Brahms hat einmal gesagt: „Früher gab es viele Genies und keine Stipendien, heute gibt es viele Stipendien, aber wo sind die Genies?“ Als neue Künstlerische Leiterin der Villa Musica möchte ich genau das erreichen: Ich möchte die Genies von morgen entdecken und zur Villa Musica holen. Sie sollen nicht nur junge Virtuosen sein, sondern Persönlichkeiten: dynamische, aufgeweckte, neugierige Musiker und Musikerinnen, die hier in Schloss Engers die optimale Förderung erfahren. Alle unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden schon bei großen Wettbewerben ausgezeichnet. Doch einige von ihnen zeigen besondere Qualitäten: als besonders fleißige, besonders dynamische und besonders teamfähige Kammermusiker. Wer immer sich in dieser Hinsicht auszeichnet, wird zum „Villa Musica Stern“. Durch diesen Preis halten wir, die Stiftung Villa Musica, und Sie, unser Freundeskreis, einmal im Jahr inne und sagen stellvertretend an alle Stipendiatinnen und Stipendiaten: „Danke für Euer fantastisches Musizieren!“

Der Pianist Knut Hanßen ist ein typischer „Villa Musica Stern“. Als er im März mit dem großen Cellisten Jens Peter Maintz die Debussy-Sonate spielte, war es ein Dialog auf Augenhöhe. Denn Knut Hanßen will nicht nur Musik machen, er will durch Musik sprechen. Und er sucht das Miteinander: in der Kammermusik, im Klavierduo, als Dirigent. Seine Biographie können Sie im Programmheft nachlesen. Seine Villa Musica-Biographie besteht aus vielen Sternstunden, die uns überzeugt und berührt haben. Ich nenne nur drei Beispiele:
• An Ostern hat er hier im Dianasaal Beethovens „Kreutzersonate“ mit Roman Simovic aufgeführt und im selben Programm das Klavierquintett des türkischen Komponisten Ulvi Cemal Erkin.
• Im Frühjahr 2022 gab er die erste Cellosonate und das erste Klavierquartett von Brahms mit Jens Peter Maintz und Ensemble.
• Im Herbst 2022 spielte er das „Quartett für das Ende der Zeit“ von Messiaen mit Sofia Jaffé und Ensemble.

Wer so viele schwere und diverse Stücke so überzeugend vortragen kann, auch und gerade im Miteinander, der ist wahrhaft preiswürdig. Danke, Knut Hanßen, für Ihr Musizieren und herzlichen Glückwunsch zum „Villa Musica Stern 2024“!