Eugénie Ricard, unsere Fagott-Stipendiatin aus Bordeaux, hat bei den Vivaldi-Aufzeichnungen im Advent alle beeindruckt: durch ihre Professionalität, Virtuosität und überlegene Gestaltung (Foto: Inês Pizzaro Correia).

Vivaldi der Woche

Zu den milderen Frühlingsnächsten dieser Woche passt Vivaldis Fagottkonzert La notte besonders gut, aufgezeichnet Mitte Dezember im Arp Museum Bahnhof Rolandseck.

Eine Frühlingsnacht in Venedig

Vivaldis Fagottkonzert über die Nacht, La notte, ist weit weniger berühmt als sein gleichnamiges Flötenkonzert, aber nicht weniger eindrucksvoll. Vivaldi hat es nach dem gleichen Muster entworfen wie das Flötenkonzert, aber mit einer besonderen Überraschung am Schluss: einem zarten Sonnenaufgang über Venedigs Kanälen. Davor gerät unsere virtuose Solistin mitten hinein in eine venezianische Geisterstunde mit Gespenstern und einem düsteren Schlaf voller Albträume. Stipendiatin Eugénie Ricard aus Bordeaux tritt in die Fußstapfen jener jungen venezianischen Fagottistin, für die Vivaldi dieses Konzert geschrieben hat. Prof. Alexander Hülshoff erklärt, warum Vivaldi so viele Fagottkonzerte geschrieben hat. Wenn man das B-Dur-Konzert so klangschön vorträgt wie Eugénie Ricard, wird aus der Geisterstunde in Venedig eine helle, schöne Frühingsnacht.

https://www.youtube.com/watch?v=LY3oxraoybw

Fagottkonzert B-Dur La notte, RV 501

Largo – Presto Fantasmi (Gespenster) – Presto – Adagio Il Sonno (Der Schlaf) – Allegro Sorge l’Aurora (Der Morgenstern geht auf)

Solistin: Eugénie Ricard (Fagott); ihre Biographie finden Sie hier: https://www.villamusica.de/eugenie-ricard.html

Junge Streicher der Villa Musica Rheinland-Pfalz, Konzertmeisterin: Lina Tur-Bonet